Bei allem was Rügen bietet, zählt die 11 Kilometer lange Kreideküste zu den beliebtesten Ausflugszielen der Insel. Sie gehört zum Waldgebiet Stubnitz der nord-östlich gelegenen Halbinsel Jasmund. Ihre deutlichste Erhebung – der 118 Meter hohe Königsstuhl – ist das Wahrzeichen Rügens. Maler wie Caspar David Friedrich und berühmte Menschen wie Humboldt wurden von der Landschaft inspiriert. Könige und Prinzessinnen standen hier.
Der weiße Steilküstenbereich, der sich von Lohme in Richtung Sassnitz erstreckt, ist der Hauptbestandteil des 15.000 Hektar großen Nationalparks Jasmund. Dieser Park wurde (auch wegen seines besonderen Buchenwaldbestands) von der UNESCO 2011 zum Welterbe erklärt. Durch die Einflüsse der Ostsee und des Wetters zeigt die Küste ihren Besuchern immer wieder neue Gesichter. Jeder Besuch wird dadurch einzigartig.
Die Größe der Kreideküste können Sie am besten erfassen, wenn Sie mit einem der Ausflugsschiffe vom Sassnitzer Hafen ablegen. Möchten Sie diese Küste zu Fuß erkunden, dann achten Sie unbedingt auf die Hinweisschilder. Wanderern empfehlen wir hierbei unbedingt festes Schuhzeug, da Feuersteine den Weg unterhalb der Kreideküste pflastern. Hundebesitzer sollten den Steinstrand aber aus Verletzungsgründen mit Ihren Vierbeinern meiden.
Von der Hafenstadt Sassnitz führt ein Hochuferweg zum ca. 8 Kilometer entfernten Königsstuhl, entlang an imposanten Aussichtspunkten wie den früheren Wissower Klinken und der Ernst-Moritz-Arndt-Sicht am Tipper Ort, vorbei am Kieler Ufer und der kleinen Stubbenkammer mit der „Victoria-Sicht“, der zweithöchsten Erhebung der Kreideküste, benannt nach der Kronprinzessin Victoria – die Schwiegertochter des Preußenkönigs Wilhelm I.
Die „Stubbenkammer“ bezeichnet die unmittelbare Umgebung der beiden Kreidefelsen Königsstuhl und Victoria-Sicht, der Name leitet sich vom Slawischen „Stopin“ für Stufe und „Kamen“ für Fels ab. Die Stubbenkammer befindet sich kaum 3 Kilometer vom Parkplatz in Hagen (einem Ortsteil der Gemeinde Lohme) entfernt. Alternativ können Sie die Kreideküste auch mit einem Shuttle-Bus erreichen.
Für den Besuch der höchsten Erhebung der Kreideküste „Königsstuhl“ müssen Sie aber leider zahlen. 1715 soll der schwedische König Karl XII vom Plateau dieses Kreidefelsen ein Seegefecht gegen die Dänen geleitet haben. Dabei ermüdete die Seeschlacht den Regenten angeblich derart, dass er sich einen Stuhl bringen ließ. Eine andere Sage meint, der Name entstand aus einem Wettstreit, bei dem derjenige zum König erwählt würde, der als erstes von der Seeseite aus den Kreidefelsen erklomm und sich auf den oben aufgestellten Stuhl setzte.